Uno – Show ‘em no mercy: Schluss mit nett

Mit „Uno“ dürften viele von uns durchaus einige (Kindheits-)Zeit verbracht haben. 1971 erschien die erste Auflage. 2024 kam die bislang – vorsichtig formuliert – unfreundlichste Version des Spiels auf den deutschen Markt: „Uno – Show ‘em no mercy“ kommt mit fiesen Karten und Retourkutschen daher und hat eine „Gnadenregel“, die ihren Namen nicht verdient.
Denn die sorgt dafür, dass aus Gründen Spieler einfach raus sind aus dem trotzdem ausgesprochen unterhaltsamen Spiel, bei dem man sich aber definitiv keine Freunde am Tisch macht. Keine Gnade eben.

  • Spielerzahl: zwei bis sechs
  • Alter: ab sieben Jahren
  • Dauer: 15 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Mattel

Wie üblich werden alle Karten gemischt, jeder bekommt sieben auf die Hand, eine liegt offen in der Mitte – zu Beginn keine Sonderkarte. So weit, so „Uno“. Der erste Unterschied liegt aber schon darin, dass es zwei Gewinnmöglichkeiten gibt: Wie üblich, alle Handkarten loswerden und wie immer beim Spielen der vorletzten Karte „Uno“ rufen. Oder alle Mitspieler aus dem Spiel werfen. Wie das geht? Mit einem Haufen mieser Sonderkarten.

„Uno – Show ‘em no mercy“ funktioniert mit „Uno“-Regeln

Gespielt wird – wieder typisch „Uno“ – nach bekanntem Maumau-Muster: Um eine Karte auszuspielen muss sie die gleiche Farbe, die gleiche Zahl oder das gleiche Symbol haben wie die Karte, in der Tischmitte oben auf dem Stapel liegt.

Auf die grüne Fünf also eine grüne Karte oder eine Fünf oder einen Joker, dazu kommen wir gleich. Hat eine Spielerin keine passende Karte, muss sie so lange vom Nachziehstapel ziehen, bis sie eine Karte bekommt, die sie direkt spielen kann.

Rausfliegen dank „Gnadenregel“

Und schon sind wir bei den Spezialregeln. Dass wir „+2“ oder „+4“-Karten aufeinander legen dürfen, ist bekannt. Leider geht’s bei „Uno – Show ’em no mercy“ gnadenlos mit „+6“ und sogar „+10“ weiter. Die Sonderregel ist, dass immer nur eine genauso hohe oder höhere Karte drauf gelegt werden darf. Also auf die „+6“ geht keine „+4“, aber umgekehrt.

Es dürfte wenig erstaunlich sein, dass an dieser Stelle die „Gnadenregel“ ins Spiel kommt. Die besagt: Wer mehr als 25 Karten auf der Hand hat, scheidet aus. Und ja, „Gnadenregel“ ist da vielleicht nicht ganz die treffendste Bezeichnung.

Karten tauschen bei „Uno – Show ’em no mercy“

Karten stiften bei „Uno – Show ’em no mercy“ aber noch viel mehr Ungemach. Die Sieben beispielsweise sorgt dafür, dass der Spieler, der an der Reihe ist, seine Handkarten mit einem Spieler seiner Wahl tauschen muss. Was man natürlich vortrefflich dafür nutzen kann, jemand anderem die 24 Handkarten unterzujubeln. Ähnlich funktioniert die Null, hier geben alle ihre Handkarten an den nächsten Spieler in Spielreihenfolge weiter.

Die wiederum kann aus zwei Gründen wechseln, der erste ist die Retour-Karte, die es auch bei „Uno“ gibt, der andere folgt gleich. Es gibt auch Aussetzen-Karten für den nächsten (bekannt aus „Uno“) und alle anderen Spieler, außerdem die üblichen, farbigen „+2“ und „+4“-Karten. Neu dagegen (zugegeben, ich kenne nicht alle der unzähligen „Uno“-Varianten) dürfte die „Alle ablegen“-Karte sein. Wer sie spielt, wird auf einen Schlag alle Karten los, die die gleiche Farbe wie die Sonderkarte haben.

Richtig fiese Kartentypen

Und dann wären wir auch schon bei den Jokern, die zugleich die richtig fiesen Kartentypen sind. Der „+4-Retour“-Joker ist ein Mix aus „nimm vier Karten“ und die Spielrichtung wechselt. Beim „+6“- und „+10“-Joker gibt’s nur viele, viele Extrakarten für nachfolgende Spieler.

Die kann, muss der Farbroulette-Joker aber nicht mit sich bringen. Ist er gespielt, sagt die nächste Spielerin eine Farbe an und muss anschließend so lange vom Nachziehstapel ziehen, bis eine Karte diese Farbe zeigt. Weil’s noch nicht nett genug ist, muss sie danach auch noch aussetzen.

Es geht übrigens um Punkte

Außerdem gilt für alle Joker: Wer diese Karte spielt, bestimmt, welche Farbe der nächste Spieler legen muss. Natürlich wünscht man sich was, was man noch auf der Hand hat. Und natürlich haben, bis man wieder dran ist, andere den Wunsch überdeckt. Man versucht’s trotzdem.

Falls sich übrigens noch wer außer mir nicht daran erinnert, dass man beim traditionellen „Uno“ 500 Punkte sammeln will, die man über die Karten bekommt, die die Mitspieler noch auf der Hand haben: Bei „Uno – Show ’em no mercy“ sind es 1000 Punkte. Allein 250 Punkte gibt’s für in dieser Runde ausgeschiedene Mitspieler. Dazu werden die Karten, die die anderen noch haben, ausgewertet: Joker bringen dem Sieger der Runde 50 Punkte, Sonderkarten 20, alle anderen Karten ihren Zahlwert.

Nichts für eine nette Runde

„Uno – Show ’em no mercy“, bei der SPIEL 2024 passenderweise mit Wrestlern im Ring präsentiert ist nichts für Menschen, die eine nette Runde Karten spielen wollen.

Es ist drauf und dagegen und möglichst viel Schaden mit Karten anrichten. Wer sich darauf einlassen kann und will, hat ein vergnügliches Ärgerspiel auf dem Tisch, alle anderen sollten doch eher bei „Uno“ bleiben.

Erweiterungen/Aus der Reihe


Für „Uno – Show ’em n mercy“ gibt es eine Erweiterung, die bislang (Stand Oktober 2025) auf Deutsch nicht erschienen ist.
Alle „Uno“-Spiele aufzuzählen wäre einen eigenen Blog-Beitrag wert. Darum sei hier nur der Link zur offiziellen Seite des Spieleklassikers genannt, wo es noch viel mehr Infos zum „Uno“-Universum gibt. Und dann wär da noch eine wirklich gute Übersicht auf einer Fanseite.

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