Oh my word: Sprachspaß mit Timer

Bei Partyspielen geht es mir oft wie bei Stichspielen: Ich mag sie meistens nicht sonderlich. Das ist bei „Oh my word“ aber ganz anders. Denn obwohl es ein Partyspiel ist, gehört es zugleich einer meiner Lieblingskategorien an: ein Spiel rund um Wörter, Begriffe, Sprache – zur Abwechslung mal mit einem dudelnden Timer. Und das geht sowohl einen halben Abend lang als auch mitten in der Nacht beim lustigen Probespielen bei den Pressetagen von Kosmos.

  • Autor: Andrew & Jack Lawson
  • Illustration: Daniel Müller
  • Spielerzahl: zwei bis sechs
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: 15 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: wer sich zuerst den Beutel schnappt
  • Verlag: Kosmos

Zunächst landen besagter Timer, der übrigens Batterien braucht, und vier Spielpläne in der Tischmitte. Jeder Spielplan ist doppelseitig bedruckt und zeigt auf beiden Seiten je 15 Kategorien. Bereit gelegt haben wir auch die Pechplättchen mit den Werten eins, zwei und drei, was später die Minuspunkte darstellt.

Viele fiese Buchstaben fehlen

Außerdem sind 120 runde Plättchen im mitgelieferten schwarzen Beutel gelandet. Die meisten zeigen Buchstaben, wobei fast alle üblichen Verdächtigen, also die fiesen der Marke X, Y und Q, nicht dabei. Mit dem Z dürfen wir uns allerdings rumärgern.

Wer eine Runde beginnt, haut auf den Timer und die Düdel-Düdel-Dü-Musik geht los. Solange sie läuft passiert Folgendes: Der aktive Spieler zieht ein Plättchen aus dem Beutel. Ist es eines der zwölf Richtungswechsel-Plättchen, gibt er den Beutel sofort zurück an den vorherigen Spieler und die Runde wird in entgegengesetzter Richtung weitergespielt, bis jemand erneut den Richtungswechsel zieht.

Der Düdel-Düdel-Dü-Timer endet mit einem Klirren. Video: Xamra

Kategorie wählen, Begriff finden bei „Oh my word“

Ist das Plättchen aber ein Buchstabe, geht der eigentliche Spaß los: Dann sucht der Spieler sich eine noch nicht abgedeckte Kategorie aus – von welchem der vier Spielpläne ist egal – und nennt einen dazu passenden Begriff. Also beispielsweise mit einem gezogenen H sagt er „Werkzeug: Hammer“ und legt das Plättchen auf die Kategorie. Es ist erlaubt, sich nach einer genannten Kategorie noch umzuentscheiden, wenn man doch merkt, das einem dazu nichts einfällt. Was gerade zu späterer Stunde öfter vorkommt als erwartet.

Die Kategorien reichen von Filmstar bis Weihnachten, von „Etwas, das man lesen kann“ bis „Reimt sich auf Spiel“. Die Vielspieler unter uns werden „Brett- oder Kartenspiel“ lieben, andere sind dagegen gar nicht so einfach wie Romantische Geste oder Duftkerzenaroma.

Beutel schnell loswerden

Wichtig: Sobald das Plättchen auf der Kategorie liegt, muss der aktive Spieler so schnell wie möglich den Beutel weitergeben. Damit endet der eigene Zug. Und der nächste Spieler ist in der Verantwortung.

Es ist völlig egal, ob er noch eine Chance auf „Buchstabe ziehen“ oder „Begriff nennen“ hatte oder sogar schon fertig war, nur den Beutel noch nicht weitergegeben hat: Wenn die Timer-Musik mit einem Klirren endet, zieht derjenige, der den Beutel hat, ein Pechplättchen.

Gelungenes, einfaches „Oh my word“

Eine Runde „Oh my word“ endet, sobald alle Kategorien abgedeckt sind. Danach zählen alle am Tisch ihre Minuspunkte auf den Pechplättchen zusammen, wer die wenigsten hat, gewinnt. Danach startet meistens direkt die nächste Partie. Denn „Oh my word“ ist für Freunde von schnellen Sprachspielen ausgesprochen unterhaltsam. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Kategorien bei einer größeren Anzahl an Partien irgendwann abnutzen. Aber da ließe sich ja theoretisch auch Abhilfe schaffen mit selbstgebauten Tableaus oder einer beschreibbaren „Blanko“-Erweiterung?

Dennoch sollten sich die Spielenden am Tisch vor der zweiten Partie einigen, ob beispielsweise bereits genannte Begriffe erlaubt sind – oder ob man sie nur für eine andere Kategorie verwenden darf.

Manchmal braucht es Einfachheit

Und natürlich kommt es vor, dass jemand einen Begriff nennt, den die anderen nicht ganz passend zur Kategorie finden. Da denkt die eine, dass „Dollar“ sehr wohl zur Kategorie „Geld“ passt, andere denken eher an Piepen, Kohle, Moos & Co. Da müssen sich die Spielenden am Tisch schlicht und ergreifend einigen und – genau – miteinander reden. Ist ja schließlich ein Sprachspiel!

„Oh my word“ kommt mit wenig aus und macht dafür viel Spaß. Es passt in den Trend der Casual Games, die Entlastung und Einfachheit auf den Spieletisch bringen und kein langes Regelstudium verlangen. Manchmal braucht man genau das.

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